“Hands Off Israel!” – Redebeitrag vom 13. April 2024
Redebeitrag von Alexandra Bandl auf einer Solidaritätskundgebung für Israel nach dem ersten iranischem Angriff am 13. april 2024
Leipzig, den 14.04.2024
Vor rund zwei Monaten versammelten sich in der Leipziger Innenstadt 30 000 Demonstranten, die ein Zeichen für Vielfalt, Demokratie und gegen rechte Hetze zu setzen. Auch in anderen deutschen Städten folgten viele dem Aufruf. Leider ist die Solidarität der Menschenfreunde sehr selektiv, sobald die Hetze nicht von Neonazis oder der AfD ausgeht. Erst vor einer Woche kam es in mehreren Städten anlässlich des sogenannten Al-Quds-Tags zu Versammlungen, bei denen offen zur Gewalt gegen Juden aufgerufen wurde. Nur sehr wenige stellten sich ihnen entgegen. Sobald sich die Gewalt gegen Juden richtet, stößt die sonst bei jeder Gelegenheit vorgetragene Unversöhnlichkeit an ihre Grenzen. Ist das Leben eines Juden weniger wert? Gelten Menschenrechte auch für Juden?
Seit 191 Tagen befinden sich noch immer 129 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Nicht nur sie gehen jeden Tag durch die Hölle. Auch für ihre Verwandten, Freunde, Kollegen und Nachbarn ist es jeden Tag aufs Neue eine Tortur. Dass bei all den Forderungen nach einem Waffenstillstand kaum ein Wort über die Geisel fällt, ist nur ein Beispiel für die Doppelmoral der “Menschenrechtsorganisationen”. Israel wurde erneut an den Rand der Menschheit gedrängt. Wo sind alle selbsternannten Völkerrechtler, wenn es um die Geiseln und deren Schicksal geht? Warum sind es vor allem die Familien der Geiseln und jüdische Organisationen, die darauf drängen, dass ihre Angehörigen sicher nach Hause zurückkehren und die Schlächter des 7. Oktober ihre gerechte Strafe erhalten? Für die Hamas und ihre Verbündeten gibt es keinen Unterschied zwischen Soldaten und Zivilisten, sie sehen in jedem Kleinkind einen zionistischen Besatzer. Ist es Ignoranz oder stimmt die internationale Gemeinschaft in dieser Einschätzung mit der Hamas überein? Die Sympathien im Westen sprechen jedenfalls für sich. Die Lage sei kompliziert und man müsse prüfen, ob Israel einen Völkermord begehe. Das Mitleid mit den Terroristen scheint größer zu sein als das mit den Geiseln.
Seit 191 Tagen ist Israel im Krieg. Vom ersten Tag an war es nicht nur ein Krieg zwischen dem jüdischen Staat und der Hamas. Hunderte der am Massaker beteiligten Terroristen erhielten ihre Spezialausbildung im Iran. Das Mullah-Regime war operativ so stark involviert, dass es sogar den Zeitpunkt des Massakers bestimmte. Diese Informationen wurden in renommierten Zeitungen wie dem Wall Street Journal oder der New York Times veröffentlicht und sind somit für jeden, der an der Wahrheit interessiert ist, einsehbar. Die Rolle des Iran als Hauptfinanzier, Waffenlieferant und politischer Schirmherr zahlreicher Terrororganisationen ist jedoch nicht erst seit dem 7. Oktober bekannt. Vor diesem Hintergrund erscheint es besonders bösartig, dass die Biden-Administration nur wenige Wochen nach dem schlimmsten Massenmord seit der Shoah ausgerechnet den Hintermännern Sanktionserleichterungen im Wert von 10 Millionen Dollar gewährte.
Dass jüdisches Leben nicht viel wert ist, ist eine Sache. Aber selbst die Tatsache, dass der Iran das erhaltene Geld möglicherweise für Angriffe auf weitere US-Stützpunkte im Mittleren Osten verwenden könnte, stört offenbar nicht. Am 7. Oktober wurde ein beispielloser Terroranschlag auf einen der engsten Verbündeten der USA verübt. Noch immer befinden sich amerikanische Staatsbürger in den unterirdischen Tunneln der Hamas, und Woche für Woche werden amerikanische Militärangehörige bei Angriffen der Huthi-Milizen und anderer Barbaren getötet. Dass sich die USA gestern Abend an die Seite Israels gestellt haben, ist eine große Erleichterung. Niemand möchte sich vorstellen, was die Alternative gewesen wäre. Nicht nur für Israelis war es eine schlaflose Nacht, auch in der Diaspora bangten viele um Israel. Sogar selbsternannte Agnostiker riefen zum Gebet für die Sicherheit des jüdischen Staates und der IDF auf.
Der Iran steht heute deutlich schlechter da als gestern und eine beispiellose Allianz aus England, Frankreich, Jordanien und Saudi-Arabien steht Israel zur Seite. Es darf dennoch nicht vergessen werden, was der gestrigen Nacht vorausging und wie eng dies mit dem 7. Oktober verbunden ist. Der Iran wird auch von Deutschland mit Milliarden alimentiert – einer der größten staatlichen Sponsoren des weltweiten Terrorismus. Auch wenn die emsigen Hörer von Deutschlandfunk und Co. stets neue Argumente vorbringen, warum es eine gute Idee ist, gegenüber einer antisemitischen Diktatur eine Entspannungspolitik zu betreiben. Gegenüber einer Diktatur, die Israel und die USA vernichten will. Iranische Raketen und Drohnen sind seit mehr als zwei Jahren auch im Krieg gegen die Ukraine im Einsatz, der im Westen inzwischen gerne vergessen wird. Dies sollte uns daran erinnern, dass Israels Kampf gegen die Hamas Teil eines größeren Kampfes des Westens gegen die Achse Russland-Iran-China ist. Der gestrige Angriff war schrecklich, aber was wäre gewesen, wenn der Iran Atomwaffen gehabt hätte? Diese Frage sollte nicht nur Juden beschäftigen.